'''RJ-Steckverbindungen''' sind genormte Steckverbindungen für s-Verkabelungen. Die entsprechende Verordnung findet sich im (CFR) Part 68. Die Standards beschreiben die Bauformen von sowie deren Kontaktbelegungen. Sie werden mit den Buchstaben RJ in Verbindung mit einer Zahl und einem weiteren Buchstaben (z. B. ''RJ-11C'') ? häufig auch ohne Bindestrich oder ohne anhängenden Buchstaben ''(RJ11)'' ? bezeichnet, wobei ''RJ'' für '''Registered Jack''' (''eingetragene Steckverbindung'') steht.
Die meisten RJ-Steckerverbindungen basieren auf '''Modularsteckern''' und '''Modularbuchsen''', dürfen mit diesen aber nicht gleichgesetzt werden. So gibt es auch RJ-Steckverbinder, wie den RJ-21, welche auf gänzlich anderen Steckerbauformen basieren. RJ-Steckverbindungen werden heute weltweit für Telefon- und Netzwerkverbindungen verwendet. Üblicherweise kommen dabei Kabel mit verdrillten Adern ''()'' zum Einsatz.
Bezeichnung
Die RJ-Steckerverbindungen wurden in den 1970er Jahren von den . Daraus ergab sich eine große Verbreitung dieser Steckertypen, woraus sich die umgangssprachlichen Bezeichnungen wie ?Western-Modular-Stecker? sowie vereinfachend ?Western-Stecker? bzw. -Buchse ableiten.
Die Stecker und Buchsen gibt es in verschiedenen Ausführungen, Formen und mit verschiedener Anzahl von Kontakten. Zur Kategorisierung folgen die Bezeichnungen einem Schema: Die Bezeichnung beginnt mit der Buchstabenfolge ''RJ'', gefolgt von zwei Ziffern, die den konkreten Steckertyp spezifizieren. Darauf kann, manchmal in Klammern geschrieben, ein ?Suffix? folgen, das bestimmte zusätzliche, meist mechanische, Eigenschaften beschreibt:- C: Bündig abgeschlossener Stecker
- W: Wandsteckdose (od. Steckdose)
- S: Einzelanschluss
- M: Mehrfachanschluss
- X: Komplexer Stecker
Daran anschließend kann eine Bezeichnung folgen, welche die Anzahl der möglichen Kontaktpositionen (''P'', für ?Positions?) und die Anzahl der tatsächlich bestückten Kontakte (?C? für ?Contacts?) spezifiziert. Beispielsweise kann ein Stecker sechs mögliche Kontaktpositionen besitzen, von denen aber nur vier tatsächlich mit Kontakten ausgestattet sind. Ein solcher Stecker wird mit ?6P4C? bezeichnet.
Einige, vor allem im nordamerikanischen Telekommunikations- und Telefoniesektor übliche RJ-Steckverbinder und Kontaktaufteilungen sind:- RJ-2MB: 50-poliger Miniaturstecker, für zwei bis zwölf Telefonleitungen
- RJ-11C/RJ-11W: 6P2C, für Telefonanschlussleitungen (oder 6P4C mit Spannungsversorgung über das zweite Paar)
- RJ-12C/RJ-12W: 6P6C, für eine Telefonleitung und zusätzliche Steuerleitungen
- RJ-13C/RJ-13W: 6P4C, für eine Telefonleitung und zusätzliche Steuerleitungen
- RJ-14C/RJ-14W: 6P4C, für zwei Telefonanschlussleitungen (oder 6P6C mit Spannungsversorgung über das dritte Paar)
- RJ-15C: dreipoliger, wasserdichter Stecker, für eine Telefonleitung
- RJ-18C/RJ-18W: 6P6C, für eine Telefonleitung mit ?make-busy arrangement?
- RJ-21X: 50-poliger Miniaturstecker, für 25 Telefonleitungen
- RJ-25C/RJ-25W: 6P6C, für drei Telefonanschlussleitungen
- RJ-26X: 50-poliger Miniaturstecker, für mehrere Datenleitungen
- RJ-27X: 50-poliger Miniaturstecker, für mehrere Datenleitungen, konfigurierbar
- RJ-31X: 8P8C oder 8P4C, Telefonstecker
- RJ-38X: 8P8C, ähnlich RJ-31X, mit der Möglichkeit der Leitungsunterbrechung
- RJ-41S: 8P8C, kodiertes Stecksystem für eine Datenleitung mit universeller Verwendung
- RJ-45S: 8P8C, für eine Datenleitung mit elektrischem Widerstand zur sicheren Kodierung
- RJ-48S: 8P8C, für bis zu vier Datenleitungen (DDS)
- RJ-48C: 8P8C, für vier Datenleitungen (DSX-1)
- RJ-48X: 8P8C, wie RJ-48C, mit Kurzschlusseinrichtung (DS1)
- RJ-49C: 8P8C, für -Anschlüsse, Datennetze
- RJ-61X: 8P8C, für vier Telefonleitungen, teilweise ISDN und Datennetze
- RJ-71C, 50-poliger Stecker mit Überbrückungsmöglichkeit, für bis zu zwölf Telefonanschlüsse in Serie, primär bei n verwendet
- ?RJ-45?: 8P8C-Belegung mit (manchmal auch nur 8P4C), insbesondere für Twisted-Pair- oder
- ?RJ-9?, ?RJ-10?, ?RJ-22?: 4P4C oder 4P2C, primär bei Telefonhörern
- ?RJ-50?: 10P10C, meist bei Datennetzwerken
Gängige Modularstecker
Die bekanntesten im PC/Netzwerk-Bereich und Telefoniebereich eingesetzten RJ-Steckverbindungen sind Modularstecker. Übliche Typen sind mit sechs Kontaktpositionen ausgestattet, von denen bei RJ-11 zwei (6P2C), bei RJ-14 (sowie den kaum verwendeten RJ-13) vier (6P4C) sowie bei RJ-25 alle sechs Positionen (6P6C) mit Kontakten bestückt sind.
Im Netzwerkbereich wird oft jeder vollbestückte achtpolige (8P8C) Modularstecker ?RJ-45? genannt. Die davon abgeleitete Bezeichnung stellt wie eine Variante für die Anwendung in Datenkommunikationssystemen der dar. In Deutschland werden ungeschirmte vollbestückte achtpolige (8P8C) Modularstecker umgangssprachlich auch als ISDN-Stecker, geschirmte als ?-Stecker? bezeichnet.
Außerhalb der Kreise US-amerikanischer TK-Fachleute gibt es häufig Verwechslungen und Ungenauigkeiten bei der Zuordnung von RJ-Bezeichnern zu den kleineren der oben genannten Stecker. Die für Telefonverbindungen benutzten sechspoligen Buchsen und Stecker können sowohl für RJ-11 als auch für RJ-12, RJ-13, RJ-14 oder RJ-25 sowie für einige andere Verkabelungsvarianten beschaltet werden, wodurch jeweils ein ?Steckergesicht? definiert wird, das auf sechs Kontaktpositionen (Polen) basiert. Dabei wird bei RJ-11 lediglich das innerste Kontaktpaar benutzt, bei RJ-14 und den seltenen Verkabelungsvarianten RJ-12 und RJ-13 jeweils vier Kontakte und bei RJ-25 alle sechs Kontakte. Der noch kleinere vierpolige Stecker, mit dem zum Beispiel Telefonhörer an das Basisgerät angeschlossen werden, kommt in keiner RJ-Norm vor. Er wird oft als RJ-10, RJ-9 oder RJ-22 bezeichnet, da er kleiner ist als die sechspolige Variante.
Zuordnung von RJ-Beschaltungsvarianten zu in Europa gebräuchlichen Modularstecker-Bauformen
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! RJ-Variante
! Kontakt-
positionen
! Kontakte
! Stecker-/
Buchsen-
Bezeichnung
! Kontakt-Nr.
Stecker
von vorne
! Bild
! Stecker-
breite
! Anwendungs-
beispiele
|-
| Keine RJ-Norm, umgangssprachlich z. T. ?RJ-10?, ?RJ-9? oder ?RJ-22?
| 4
| 4
| 4P4C
|
|
| 7,6 mm
| Beidseitig bei leitungen sowie B-Bus (Booster-Bus) von
|-
| RJ-11
| 6
| 2
| 6P2C
|
|
| 9,6 mm
| Anschluss von en, geräten oder s mit '''einer''' Leitung (in D-A-CH nur geräteseitiges Leitungsende; andere Seite ist mit //-Stecker bestückt)
|-
| RJ-14
| 6
| 4
| 6P4C
|
|
| 9,6 mm
| Anschluss von Telefonen, Faxgeräten oder Modems mit '''zwei''' Leitungen (in D-A-CH nur geräteseitiges Leitungsende; andere Seite ist mit //-Stecker bestückt)
|-
| RJ-12 (RJ-25)
| 6
| 6
| 6P6C
|
|
| 9,6 mm
| Anschluss von Faxgeräten, Modems oder en mit '''drei''' Leitungen; 6P6C auch bei , sowie im -Umfeld. RJ-25 ist die verseilte (geflochtene) Variante von RJ-12. Der Stecker ist der gleiche, nur das Kabel ist ein anderes.
|-
| Vollbeschaltetes 8P8C ohne Widerstände; eigentlich RJ-48, RJ-49 oder RJ-61; umgangssprachlich oft ?RJ-45? oder ?ISDN-RJ-45? genannt.
| 8
| 8
| 8P8C
|
|
| 11,6 mm
| Anschlussdosen und -leitungen bei ISDN (), , und (, , )
|-
| Keine RJ-Norm; Modified Modular Plug/Jack (MMP/MMJ) bzw. umgangssprachlich ?DEC Type? (nach der Firma )
| 6
|
|
|
| </small>
| 9,6 mm
| Geräteseitig zum Beispiel bei , , passt aber nicht bei , die Nase ist auf der anderen Seite (in D-A-CH nur geräteseitiges Leitungsende; andere Seite ist mit //-Stecker bestückt)
Wird auch für Stromversorgungs-/Netzteilanschlüsse von DECT-Basisstationen etc. verwendet
|}
Zuordnung von Modularstecker-Bauformen zu RJ-Nummern im deutschen Handel
Im deutschen Handel werden für RJ-Stecker und -Buchsen, passende Zangen und konfektionierte Leitungen durchgängig folgende (eigentlich falsche) Bezeichnungen verwendet: (...P...C = ... positions ... contacts)
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Kontakt-
positionen
! Handelsbezeichnung
|-
| 4P4C
| RJ-10
|-
| 6P2C
| RJ-11
|-
| 6P4C
| RJ-11 oder RJ-14
|-
| 6P6C
| RJ-12 (RJ-25)
|-
| 8P8C
| RJ-45
|-
| 10P10C
| RJ-50
|-
|12P12C
|?
|-
|15P15C
|?
|-
|16P16C
|?
|}
Kontaktbelegung
Der Abstand der Kontakte beträgt 1,02 mm (RJ-45) (entspricht ca. <math>\frac{1}{25}</math> Zoll).
Die Modularstecker wurden so entwickelt, dass ein vierpoliger Modularstecker in eine sechs- oder achtpolige Buchse passt und dort eine Verbindung mit den innersten vier Kontakten herstellt. Ebenso passt der sechspolige Stecker in eine achtpolige Buchse, wo er mit den zentralen sechs Kontakten verbindet. Diese theoretische Kompatibilität ist manchmal aus Herstellersicht nicht wünschenswert; außerdem hat sich herausgestellt, dass sie dazu führen kann, dass Endkunden die Geräte an die falschen Dosen anschließen und im Extremfall zerstören. Auch mit dem Netz verbundene ISDN-Stecker (40 Volt) in Ethernet-Geräten (0,75 Volt) können zur Zerstörung der Ethernet-Geräte führen.
Das ursprüngliche Konzept war, dass die inneren zwei Kontakte ein Paar bildeten, die nächsten äußeren ein weiteres Paar usw. bis zu den beiden äußersten Kontakten, die das vierte Paar bildeten. Zusätzlich wurde die Signalübertragung optimiert, indem jeweils der ?aktive? und der mit Masse verbundene Kontakt jedes Paars wechselten. Bei dieser Kontaktbelegung sind im achtpoligen Stecker die äußersten Drähte allerdings so weit voneinander entfernt, dass sie den elektrischen Anforderungen für Hochgeschwindigkeits-LAN-Protokolle nicht mehr genügen. Daher wurden unter der Bezeichnung zwei Belegungsvarianten standardisiert, bei denen jeweils zwei nebeneinander liegende Kontakte das dritte bzw. vierte Paar bilden.
Wenn man auf die Kontaktseite des Steckers sieht und die Kontakte nach oben zeigen, werden sie von links nach rechts gezählt. Bei der Nummerierung ist zu beachten, dass immer die Pin-Positionen (?P?) gezählt werden, unabhängig davon, ob sie auch belegt (?C?) sind. So hat z. B. ein 6P4C-Stecker nicht die Pin-Nummern 1 bis 4, sondern 2, 3, 4 und 5, welches den Pin-Positionen entspricht.
Anwendungen
Im Folgenden sind beispielhaft einige Belegungen von sechs- und achtpoligen Modularsteckern angegeben:
{| class="wikitable"
|- class="hintergrundfarbe8"
! class="hintergrundfarbe6" | Anwendung
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 1
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 2
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 3
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 4
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 5
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 6
! class="hintergrundfarbe8" width="20" | 7
! class="hintergrundfarbe8" width="40" | 8
|-
| 10BASE-T, 100BASE-TX || Tx+ || Tx- || Rx+ || || || Rx- || ||
|-
| 10BASE-T, 100BASE-TX mit ''Alternative B'' || Tx+ || Tx- || Rx+ || PoE 48V || PoE 48V || Rx- || PoE Gnd || PoE Gnd
|-
| Gigabit-Ethernet (1000BASE-T), 100BASE-T4 nach || D1+ || D1- || D2+ || D3+ || D3- || D2- || D4+ || D4-
|-
| ATM
TP-PMD || 1a || 1b || || || || || 2a || 2b
|-
| || || || 2a || 1a || 1b || 2b || ||
|-
| UP0 (UK0), U200, U2B1Q, U* || || || 2a<sup style="color:red;">1</sup> || 1a || 1b || 2b<sup style="color:red;">1</sup> || ||
|-
| Analoges Telefon, neuere Belegung (international)|| || a2 || W<sup style="color:red;">2</sup> || a || b || E<sup style="color:red;">2</sup> || b2 ||
|-
| Analoges Telefon, ältere Belegung (Deutschland) || || a2 || a || E || W || b || b2 ||
|-
| ISDN S0-Bus || || || 2a || 1a || 1b || 2b || ||
|-
| ISDN S2M (E1) am Netzabschluss
ISDN S2M (E1) am Endgerät|| TX(NT)
RX(TE) || TX(NT)
RX(TE) || || RX(NT)
TX(TE) || RX(NT)
TX(TE) || || ||
|-
| || || || || 1a || 1b || || ||
|-
| (Schweiz): RJ11 nur 1a, 1b / RJ14 mit 2a, 2b || || || 1a || 1b || (2a) || (2b) || ||
|-
| 1-Wire Bus Dallas
RJ 11/12 || || +5V DC (stabilisiert) || GND || 1-Wire Data || 1-Wire GND || nc || nc ||
|-
| Bus IPS
RJ45|| +5V GND || +5V DC || Sekundärer
1-Wire
GND || 1-Wire
Data || 1-Wire
GND || Sekundärer
1-Wire
Data || +12V DC || +12V GND
|-
|-konforme Logger-Belegung<sup style="color:red;">3</sup> || GND || GND || Rx<sup style="color:red;">4</sup> || Tx<sup style="color:red;">4</sup> || freigehalten || freigehalten || +12V DC || +12V DC
|-
| (B) = Booster oder (T) = Throttle (Regler)
RJ12 bzw. RJ25 || || DCC für (B)ooster /
+12V DC (T) || Ground || LocoNet Data || LocoNet Data || Ground || DCC für (B)ooster /
+12V DC (T) ||
|-
|
RJ12 bzw. RJ25 || || weiß (C)
Gleissignal, DCC (opt.) || schwarz (M)
Masse, GND || rot (B)
RS485 - || grün (A)
RS485 + || gelb (L)
Power, +12V || blau (D)
Gleissignal, DCC (opt.) ||
|-
| class="hintergrundfarbe7" colspan="9" |
<small><span style="color:red;">1</span> Optional für externe Stromversorgung
<span style="color:red;">2</span> Optional für ''E'' ( normgerechte Nummerierung.
<span style="color:red;">4</span> Signale werden gegen GND gemessen</small>
|}
Einzelnachweise
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